[2] Bismark, Friedrich Wilhelm, Graf von, Militärschriftsteller, geb. 28. Juli 1783 in Westfalen, gest. 18. Juli 1860 in Konstanz, ward 1796 Kornett in hannöverschen Diensten, trat später in nassauische, englische, 1807 in württembergische Dienste. Im Feldzug 1809 zeichnete er sich bei Riedau, 1812 in der Schlacht an der Moßkwa (Borodino) aus, wurde aber bei Leipzig an der Spitze eines Chevauleger-Regiments gefangen genommen. Beim Übertritt der Württemberger freigelassen, war er 1814 Generalstabschef beim Prinzen Adam und 1815 Generalquartiermeister beim Kronprinzen von Württemberg. Als Flügeladjutant des Königs 1816 wurde er mit der Neuorganisation der Reiterei betraut; man berief ihn auch nach Dänemark und Rußland zur Begutachtung der Kavallerie. 1820 wurde er zum lebenslänglichen Mitgliede der Kammer der Standesherren ernannt und war dann Gesandter in mehreren deutschen Hauptstädten, bis er 1848 in den Ruhestand trat. Er schrieb: »Vorlesungen über die Taktik der Reiterei« (3. Aufl., Karlsr. 1826); »Felddienstinstruktion für Schützen und Reiter« (4. Aufl., das. 1835); »Ideentaktik der Reiterei« (das. 1829), sein bestes Werk. In seinen »Aufzeichnungen« (Karlsr. 1847) gab er beachtenswerte Mitteilungen über die letzten Kriege Napoleons.
Brockhaus-1911: Bismark [2] · Bismark
Herder-1854: Bismark- Schönhausen · Bismark [2] · Bismark [1]
Meyers-1905: Bismark
Pierer-1857: Bismark-Bohlen · Bismark-Schönhausen · Bismark [1] · Bismark [2]