Bistritz [2]

[3] Bistritz, 1) B. am Hostein, Stadt in Mähren, Bezirksh. Holleschau, an der Nordbahnlinie Kojetein-Bielitz, Sitz eines Bezirksgerichts, mit prächtigem (freiherrlich Laudonschem) Schloß nebst Park, einer schönen Kirche, Fabrik für Möbel und Parkette, Malzfabrik und (1900) 3857 meist tschech. Einwohnern. B. ist ein klimatischer und Molkenkurort. Südöstlich von B. erhebt sich der Berg Hostein (736 m hoch), mit Wallfahrtskirche und Jesuitenkloster. – 2) (ungar. Besztercze, spr. béßterze) Königliche Freistadt (mit Munizipalrecht), Sitz des ungar. Komitats B.-Naszód (Siebenbürgen), an der Bistritza, Endstation der Eisenbahnen Klausenburg-B. und Maros-Ludas-B., hat eine gotische evang. Kirche (aus dem 16. Jahrh.) mit 72 m hohem Turm, ein neues Komitatshaus und (1901) 12,081 deutsche, rumänische und magyar. Einwohner, die Holzhandel und Mühlenindustrie treiben. B. besitzt ein evang. Obergymnasium, eine Lehrerpräparandie, einen Gerichtshof, eine Kunstmühle, Ackerbauschule[3] und auf den ehemaligen Wällen Anlagen. Westlich davon die Ruinen eines Hunyadyschen Schlosses. Ehedem war B. eine bedeutende Handelsstadt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 3-4.
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