[114] Mähren (tschech. Morava), Markgrafschaft und Kronland des österreich. Kaiserstaates, wird nördlich von Österreich isch- und Preußisch-Schlesien, östlich und südöstlich von Ungarn, südlich von Niederösterreich, westlich von Böhmen begrenzt und hat ein Areal von 22,222 qkm (403,6 QM.), nach neuerer Berechnung[114] 22,231 qkm. S. Karte »Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien« (beim Artikel »Böhmen«).
[Physische Beschaffenheit.] Das Land ist im W., N. und O. von Randgebirgen eingeschlossen und umfaßt vier Erhebungszonen: 1) die böhmischmährische Höhe (Jaborschitz 835 m, Kaiserstein 812 m, Hradisko 768 m); 2) die Sudeten im N., die mit dem Glatzer Gebirge (Großer oder Spieglitzer Schneeberg 1422 m) nach M. hinreichen, sodann von der Marchquelle bis zur Oder sich als Altvatergebirge (mit dem Altvater, 1490 m, der höchsten Erhebung des Landes) und dem mährisch-schlesischen Gesenke (821 m) hinziehen und sich gegen S O. im Odergebirge abflachen (675 m). Im O. des Landes erheben sich 3) die Karpathen mit dem an der ungarischen Grenze gelegenen Weißen Gebirge (Javorina 968 m) und dem Javornikgebirge (1077 m) sowie den nördlichen Seitenästen derselben (Tanečnica 912 m, Javornik Kelsky 865 m), dann den Beskiden im nordöstlichen Teil des Landes (Kněhyna 1251 m, Radhoscht 1130 m). Im S. der fruchtbaren Hanna steigt 4) das Marsgebirge (Brdo 587 m) mit seiner westlichen Fortsetzung, dem Steinitzer Wald (442 m), auf, und südlich von der Thaya erhebt sich isoliert die Gruppe der Polauer Berge bis zu 550 m. Der Hauptfluß ist die March, die vom Spieglitzer Schneeberg kommt und an Nebenflüssen rechts die Sazawa, Hanna und Thaya, links die Betschwa und Olsawa aufnimmt. Die in M. entspringende Oder bildet die Grenze gegen Österreichisch- und Preußisch-Schlesien und nimmt rechts die Ostrawitza auf. Seen hat M. keine, dagegen viele Teiche (578 mit einer Fläche von 4500 Hektar). Von den Mineralquellen sind beachtenswert: die warme Schwefelquelle zu Ullersdorf im Teßtal und die Kochsalzquellen von Luhatschowitz. Außerdem ist Rožnau (mit Molkenheilanstalt) ein besuchter Kurort. Das Klima ist im allgemeinen mild, im gebirgigern Norden jedoch rauh. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt in Brünn 8°, in Datschitz 6,9°. Die jährliche Menge des Niederschlags ist in Brünn 50, in Hochwald bei Mistek 78 cm.
[Bevölkerung, Erwerbszweige.] Die Bevölkerung von M. betrug 1890: 2,276,870, 1900: 2,437,706 Einw. und zeigt von 18901900 eine Vermehrung um 7,1 Proz. Auf 1 qkm kommen 109 Bewohner. Der Nationalität nach ist die Bevölkerung überwiegend (71,4 Proz.) slawisch (Tschechen, Mährer und Slowaken), 27,9 Proz. sind Deutsche. Diese leben an den Grenzen gegen Niederösterreich und Schlesien, sonst in verschiedenen Sprachinseln (um Iglau, Zwittau) und in allen Städten. Die Slawen unterscheidet man in Hannaken, Slowaken, Walachen, Podhoraken etc.; doch sind dies zumeist lokale Bezeichnungen. Nach der Religion sind 95,4 Proz. Katholiken, 2,7 Proz. Protestanten und 1,8 Proz. Juden. Vgl. die »Ethnographische Karte von Österreich-Ungarn«. An Unterrichtsanstalten bestehen: eine deutsche und eine tschechische Technische Hochschule in Brünn, 2 theologische Lehranstalten, 30 Gymnasien und Realgymnasien, 28 Realschulen, 5 Lehrer- und 6 Lehrerinnenbildungsanstalten, ferner 4 Staatsgewerbeschulen, 15 gewerbliche Fachschulen, 4 höhere Handelsschulen, 46 land- und forstwirtschaftliche Schulen, eine Bergschule, eine Militäroberrealschule (Weißkirchen) und 2647 Volksschulen.
Die Landwirtschaft ist die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Von der gesamten Bodenfläche kommen auf Ackerland 54,79, auf Wiesen und Gärten 8,21, auf Weingärten 0,55, auf Weiden 5,75, auf Waldungen 27,44 Proz. Der fruchtbarste Teil des Landes ist die Hanna, dann folgen das Kuhländchen, das Marchtal und die Niederungen an der Thaya. Der Ackerbau liefert hauptsächlich Getreide, und zwar 1903: Weizen 1,732,449, Roggen 3,266,291, Gerste 3,661,295, Hafer 2,529,638, Mais 181,330 metr. Ztr. Außerdem werden Hirse und Buchweizen, viel Hülsenfrüchte (431,582 hl), Raps (8908 metr. Ztr.), Mohn (18,356 metr. Ztr.), Anis und Fenchel, Flachs (132,556 metr. Ztr.), Hanf (5579 metr. Ztr.), ferner in großer Menge Kartoffeln (14,713,561 metr. Ztr.), Zuckerrüben (13,580,329 metr. Ztr.), Futterrüben (5,740,758 metr. Ztr.), Kraut (608,759 metr. Ztr.), Klee (4,383,132 metr. Ztr.), andre Futterkräuter, Wiesenheu (5,001,925 metr. Ztr.) gewonnen. Der Gemüsebau liefert unter anderm den berühmten Spargel von Eibenschitz, der Obstbau besonders Pflaumen zur Ausfuhr. Guter Wein wird an den Hügeln von Znaim bis zur March hin, besonders um Bisenz, gebaut (197,177 hl). Der Viehstand umfaßte 1900: 134,026 Pferde, 789,552 Rinder, 37,683 Schafe, 158,726 Ziegen, 455,318 Schweine, 3,120,520 Stück Geflügel, insbes. Hühner und Gänse, endlich Bienen (91,962 Bienenstöcke). Jagd und Fischerei sind ansehnlich. Produkte des Mineralreichs sind Steinkohle (1903: 15,977,619 metr. Ztr., hauptsächlich in dem nach Schlesien hinüberreichenden Ostrauer und im Rossitzer Becken), Braunkohle (1,876,144 metr. Ztr.), Eisenerz (26,796 metr. Ztr.) und Roheisen (2,645,286 metr. Ztr., namentlich aus ungarischen, schwedischen und steirischen Erzen gewonnen), Graphit (99,359 metr. Ztr.) und Kupfer (1603 metr. Ztr.). Die Zahl der im Bergbau und in den Hüttenwerken verwendeten Arbeiter beträgt 13,209, der Wert der Jahresproduktion 27,768,110 Kronen.
Die Industrie steht in M. auf einer hohen Stufe. Der wichtigste Zweig ist die Schafwollindustrie. Dieselbe umfaßt die Streichgarnspinnerei, Kammgarnspinnerei, Streichgarnweberei, Erzeugung von Kammgarn- und gemischten Stoffen, Schafwollwarendruckerei, Erzeugung von Teppichen und Decken. Von den Textilindustriezweigen sind außerdem die Seidenweberei, Baumwollspinnerei und -Weberei, Flachsspinnerei und Leinweberei, Junteweberei, Baumwolldruckerei, Färberei und Appretur, Bandfabrikation, Wirkerei und Spitzenfabrikation zu nennen. Hoch entwickelt ist ferner die Rübenzuckerfabrikation, die 1902: 54 Fabriken mit 23,085 Arbeitern und einer Produktion von 2,823,682 metr. Ztr. Zucker beschäftigte. Eisen- und Stahlwaren und zwar Gußwaren, Schienen, Bleche, Röhren etc. liefern insbes. die Werke in Witkowitz, Blansko, Friedland und Zöptau. Andre Erzeugnisse der Metallindustrie sind: Eisengeschirr, Maschinen, Drahtstifte und Zinkblech. Wichtig sind ferner die Fabrikation von Männerkleidern und Hüten, die Gerberei und Schuhwarenfabrikation, die Branntweinbrennerei und Likörerzeugung, die Bierbrauerei (1902: 120 Etablissements mit einer Erzeugung von 1,995,504 hl) und die Malzfabrikation, der Mühlenbetrieb, die Darstellung von chemischen Produkten, die Tonwaren-, Glas- und Papierfabrikation, die Erzeugung von Möbeln aus gebogenem Holz und Wagen. Vom Staat werden 6 Tabakfabriken (mit 9681 Arbeitern) betrieben. Der Handel ist bedeutend; die Ausfuhr umfaßt sowohl Rohprodukte als Fabrikate. Wichtig sind die Brünner Märkte. An Verkehrswegen besitzt M. 1878 km Eisenbahnen, 12,132 km Landstraßen und 264 km Wasserstraßen.[115]
[Verwaltung.] Die Markgrafschaft M. wird in Landesangelegenheiten vom Landtag vertreten, der aus 100 Mitgliedern besteht, nämlich dem Fürsterzbischof von Olmütz und dem Bischof von Brünn, 30 Abgeordneten des großen Grundbesitzes, 31 der Städte, 6 der Handels- und Gewerbekammern und 31 Abgeordneten der Landgemeinden. An der Spitze des Landtags steht der Landeshauptmann. In das Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrats sendet M. 43 Vertreter. An der Spitze der Landesverwaltung steht die Statthalterei, unter der 6 politische Magistrate und 34 Bezirkshauptmannschaften stehen:
Für die Rechtspflege bestehen ein Oberlandesgericht in Brünn, 6 Gerichtshöfe (ein Landesgericht in Brünn und 5 Kreisgerichte) und 79 Bezirksgerichte, für die Finanzverwaltung eine Finanzlandesdirektion in Brünn und 4 Finanzbezirksdirektionen. Das Wappen (s. Tafel »Österreichisch-Ungarische Länderwappen«, Fig. 8) bildet ein von Gold und Rot geschachter, gekrönter Adler im blauen Feld. Auf dem Schild ruht ein Fürstenhut. Die Landesfarben sind Gelb-Rot. Landeshauptstadt ist Brünn.
[Geschichte.]Die Spuren menschlicher Besiedelung Mährens reichen bis in die älteste Periode der vorgeschichtlichen Kultur, bis in die Diluvialepoche und ältere Steinzeit und werden erwiesen aus zahlreichen, das Zusammenleben von Mensch und diluvialen Tieren bezeugenden Funden, die aus dem Löß und den zahlreichen Höhlen erhoben wurden. Aus weitern Funden der neolithischen und Bronzeperiode wird geschlossen, daß damals an der Stelle und in der Nähe mancher bis heute erhaltenen Städte und Ortschaften vorgeschichtliche Ansiedelungen bestanden haben, und an vereinzelten Stellen des Marchgebietes haben sich auch Pfahlbauten nachweisen lassen. Der Name des Landes hängt zusammen mit jenem des Hauptflusses March (lat. Marus, althochd. Maraha, slaw. Morava), die älteste Form des Volksnamens Marvani findet sich in den »Annales Einhardi« zum Jahre 822. Mährens älteste geschichtliche Bevölkerung bildeten die Kelten, vielleicht die Volcae Tectosages, die bis in die Mitte des 1. Jahrh. v. Chr. hier gesessen haben dürften. Sie wurden abgelöst durch die den Markomannen stammverwandten suebischen Quaden, die erste uns bekannte germanische Bevölkerung Mährens, die auch Tacitus in dieses Gebiet verlegt. Die Zeit der Völkerwanderung scheint neue germanische Völkerschaften hierher gebracht zu haben, Heruler, Rugier und Langobarden, bis etwa im 6. Jahrh. die Slawen wie in das benachbarte Böhmen so auch hierher einwanderten. Im 9. Jahrh. begründeten hier Moimir, Rastislaw und Swatopluk das großmährische Reich, das seinen Mittelpunkt im östlichen M. und nordwestlichen Ungarn hatte, zeitweise seine Grenzen bis weit nach Böhmen, Ungarn und Polen ausdehnte. Die Versuche, sich von der fränkischen Oberhoheit zu befreien, führten zu wiederholten Kämpfen zwischen den genannten Fürsten und den deutschen Königen. Mit diesen Selbständigkeitsbestrebungen hing es auch zusammen, daß Rastislaw sich 863 vom griechischen Kaiser Geistliche zur Christianisierung des Landes erbat, die der in M. arbeitenden fränkisch-bayrischen Geistlichkeit entgegenwirken sollten. So kamen Methodius und Konstantin (Cyrill) ins Land, die Apostel Mährens (s. Cyrillus 3). Nach Swatopluks Tode (894) verfiel das Reich und ward 906 eine Beute der Ungarn. Der Untergang des großmährischen Reiches ermöglichte das Aufkommen der beiden Grenzländer Böhmen und Polen, welch letzteres um die Wende des ersten Jahrtausends M. eroberte, es aber bald an die Herzoge Udalrich und Břetislaw von Böhmen verlor (ca. 1029). Seitdem blieb M., das damals schon seinen heutigen Umfang besaß, mit Böhmen verbunden und galt als Apanagegut der jüngern Söhne. Es wurde in drei, zeitweilig in vier Fürstentümer geteilt, in denen aber keine regelmäßige Erbfolge galt, so daß fast das ganze 11. und 12. Jahrh. hindurch teils zwischen den Teilfürsten untereinander, teils zwischen diesen und dem in Böhmen regierenden přemyslidischen Oberhaupt Thronfolgestreitigkeiten herrschten. In solchen Wirren errang M. 1182 unter Herzog Konrad Otto, der die gesamten Fürstentümer in seiner Hand vereinigte, von Kaiser Friedrich I. Reichsunmittelbarkeit und den Titel einer Markgrafschaft. Ein Vergleich zwischen den beiden Brüdern Přemysl Ottokar I. von Böhmen und Wladislaw Heinrich von M., 6. Dez. 1197 geschlossen, stellte ein freundschaftliches Verhältnis her, ohne daß aber M. dadurch seine reichsunmittelbare Stellung tatsächlich eingebüßt hätte; da aber der mährische Markgraf keinen leiblichen Erben hinterließ, so stand M. im 13. und in der ersten Hälfte des 14. Jahrh. entweder unmittelbar unter dem Böhmenkönig oder wurde von einem seiner Söhne verwaltet. Erst Kaiser Karl IV. errichtete hier 1349 eine Sekundogenitur des luxemburgischen Hauses, indem er M. seinem Bruder Johann abtrat. Er regierte, eine der glücklichsten Perioden in der Geschichte des Landes, bis 1375, worauf ihm seine drei Söhne Jodok (Jost), Prokop und Johann Sobieslaw folgten, von denen der älteste als eigentlicher Landesfürst galt. Mit seinem Tode (1411) starb diese jüngere Linie des Hauses Luxemburg aus, und M. fiel an den Böhmenkönig Wenzel, einen Vetter Jodoks. Auch Wenzel starb kinderlos (gest. 1419), sein Erbe war sein Bruder König Siegmund von Ungarn, der 1423 M. seinem Schwiegersohn Herzog Albrecht von Österreich überließ. Dessen Sohne Ladislaus Posthumus huldigten die mährischen Stände, noch ehe er in Böhmen gekrönt worden war, was zu wichtigen staatsrechtlichen Erörterungen führte. In dem Frieden von 1478, der den Kampf zwischen Matthias von [116] Ungarn und Wladislaw von Polen um den böhmischen Thron beendigte, wurde M. von Böhmen getrennt und mit Schlesien dem ungarischen König auf Lebenszeit abgetreten. Nach Matthias' Tode fiel es an Böhmen zurück und mit diesem Lande nach König Ludwigs von Ungarn Untergang in der Schlacht bei Mohacs 1526 an Österreich. Die Mährer anerkannten das Erbrecht der Gemahlin Erzherzog Ferdinands und nahmen, wie der offizielle Ausdruck lautete, Ferdinand und Anna zu Landesfürsten an, worauf der neue Markgraf die Rechte und Freiheiten des Landes bestätigte. Seine Regierungszeit sowie die seines Sohnes Maximilian bedeutete die Blütezeit des Protestantismus in M. sowohl unter dem Adel als unter der Bevölkerung der Städte und des Landes. Doch fällt schon in des letztern letzte Lebensjahre die Tätigkeit des Jesuitenordens, vorzüglich in Olmütz und Brünn. In Karl von Žerotin (s. d.) und dem Olmützer Bischof Franz von Dietrichstein (s. d. 4) hatten die beiden religiösen Parteien jener Zeit ihre Führer. Ersterer als Landeshauptmann setzte 1608 die Abtretung Mährens an Erzherzog Matthias durch, er hielt die Mährer zurück, als 1618 von Böhmen aus die Aufforderung zum Anschluß an den Aufstand erging, doch schon 1619 trat M. an die Seite Böhmens und hatte mit diesem in den folgenden Jahren das gleiche Schicksal der gewaltsamen katholischen Restauration zu ertragen. Furchtbare Wunden schlugen dem Lande der Dreißigjährige Krieg sowie die Türken- und Tatarenstreifzüge 1663. Die Kriege unter Maria Theresia führten neuerdings feindliche Heere ins Land, aber nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges erblühte auch hier Handel und Kultur. Auf mährischem Boden spielte sich die Entscheidungsschlacht von Austerlitz (2. Dez. 1805) ab; während des Krieges von 1866 wurde es von den preußischen Heeren durchzogen, worauf in Nikolsburg die Vorverhandlungen zum Friedensschluß abgehalten wurden. Die neueste Geschichte des Landes seit 1848 wird von dem nationalen Kampfe zwischen Deutschen und Tschechen beherrscht, von denen die erstern im Verein mit dem liberalen Großgrundbesitz die Majorität in der Landesverwaltung besitzen, die sie nur um den Preis gewisser Zusicherungen, durch die ihre Majorisierung in nationalen Fragen verhindert werden könnte, preiszugeben entschlossen sind. Verschiedene Zugeständnisse der Regierung an die mährischen Slawen, wie die Sprachenverordnungen vom 4. April 1897, das böhmische Technikum in Brünn, die unklare Haltung der Regierung gegenüber der Forderung nach einer böhmischen Universität in Brünn, gegen die sich die Deutschen mit Entschiedenheit wehren, verbittern das Verhältnis zwischen beiden Nationalitäten immer mehr. Der Lösung dieser wichtigen politischen Fragen dient der schon vor mehreren Jahren eingeführte und nach einiger Unterbrechung 1903 erneuerte permanente Ausgleichsausschuß des mährischen Landtags. Vgl. Wolny, Die Markgrafschaft M., topographisch, statistisch und historisch geschildert (Brünn 183542, 6 Bde.) und Kirchliche Topographie von M. (das. 185566, 10 Bde.); Kořistka, Die Markgrafschaft M. und das Herzogtum Schlesien (Wien 1860); Trampler, Heimatskunde der Markgrafschaft M. (das. 1877); »Die Österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild«, Bd. 17 (das. 1897); Keulich, Landeskunde von M. (2. Aufl., das. 1903); Tittel, Schematismus und Statistik des Großgrundbesitzes etc. in der Markgrafschaft M. (Prag 1905); W. Müller, Beiträge zur Volkskunde der Deutschen in M. (Wien 1893); »Spezial-Ortsrepertorium von M.« (das. 1894). Zur Geschichte: »Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae« (Brünn 1836 bis 1903, 15 Bde.); »Die Landtafel des Markgrafentums M.« (hrsg. von Chlumecky u. a., das. 1854); Dudik, Mährens allgemeine Geschichte (Olmütz 186089, Bd. 112, bis 1350 reichend); Bretholz, Geschichte Mährens (Brünn 1893 ff., 2 Bde.) und Böhmen, M. und Schlesien bis 1526 (im 5. Bde. von Helmolts »Weltgeschichte«, Leipz. 1905); Prokop, Die Markgrafschaft M. in kunstgeschichtlicher Beziehung (Wien 1905 ff., 4 Bde.); ferner die »Schriften der historisch-statistischen Sektion der mährisch-schlesischen Ackerbaugesellschaft« (36 Bde., seit 1851), der Mehrzahl nach Publikationen Christian R. d'Elverts (s. d.) enthaltend; »Zeitschrift des deutschen Vereins für die Geschichte Mährens und Schlesiens« (Brünn 1897 ff.); d'Elvert, Historische Literaturgeschichte von M. und Österreichisch-Schlesien (das. 1850).
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