Björlin

[10] Björlin, Gustaf, schwed. Militär, Schriftsteller und Politiker, geb. 14. Okt. 1845 in Åmål (Dalsland), seit 1865 Offizier, wurde 1895 zum Oberst und Militärkommandant auf der Insel Gotland befördert. Im Reichstage, dessen Erster Kammer er seit 1895 angehört, gilt er in allen militärischen Fragen als Autorität. In nationalschwedischem Sinne gab er nach dem Vorbilde des deutschen »Soldatenfreundes« 1879–87 die populäre Jahresschrift »Svenske Soldaten« heraus. Von seinen belletristischen Werken sind, neben einigen Schauspielen, die Romane »Carl Svenske« (Stockh. 1876) und »Prokuratorn« (1886, unter dem Pseudonym Dr. W. Lemnius veröffentlicht) sowie die kulturhistorischen Skizzen »Fordomdags« (bisher 2 Teile, 1895–96) zu nennen. Auch als kriegshistorischer Verfasser hat sich B. einen bedeutenden Ruf erworben. Er schrieb unter anderm: »Redogörelse för tyska rikets arméorganisation« (1871); »Om värnepligt och krigsbildning« (1873, preisgekrönt); »Bilder ur Sveriges krigshistoria« (Bd. 1, 1876); »Finska kriget 1808 och 1809« (1882, 2. Aufl. 1883); »Sveriges krig i Tyskland 1805–1807« (1882); »Kriget mot Danmark 1675–1679« (1885); »Karl XII.« (1888); »Karl X. Gustaf« (1889); »Gustaf II. Adolf« (1890); »Der Krieg in Norwegen 1814« (1893; deutsch, Stuttg. 1895). 1882–95 Chef der kriegshistorischen Abteilung des schwedischen Generalstabes, redigierte er die beiden ersten Bände des wichtigen Werkes »Sveriges krig åren 1808 och 1809« (Stockh. 1890–1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 10.
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