Bochmann

[109] Bochmann, Gregor von, Maler, geb. 1. Juni 1850 zu Nehat in Esthland, ging 1868 nach Düsseldorf, wo er sich auf der Akademie zum Landschaftsmaler ausbildete und 1871 ein eignes Atelier gründete. Er unternimmt jedes Jahr längere Studienreisen nach Esthland, Holland und Belgien, um die Motive zu seinen eigenartigen Gemälden zu sammeln, die sich durch feine, charakteristische Auffassung der Natur bei starker Betonung des Stimmungselements, glückliche Verbindung von Landschaft, Tieren und Figuren und solide Durchführung auszeichnen. Während sich sein Kolorit in seinen ersten Bildern, unter denen eine Kirche in Esthland (1874), Schleuse in Holland (1875) Kartoffelernte in Esthland (1876), Werft in Südholland (1878, in der Nationalgalerie in Berlin) besonders bemerkenswert sind, auf einfache Wirkungen beschränkte, bisweilen auch durch zu starke Vorliebe für graue Töne litt, strebt er in seinen neuern Werken (am Fischmarkt bei Reval, auf der Landstraße, am Strande bei Scheveningen) nach reicherer Färbung und größerer Breite der malerischen Behandlung. 1891 erhielt er die große goldene Medaille der Berliner Ausstellung, 1893 wurde er Mitglied der königlichen Akademie der Künste in Berlin, und 1899 wurde ihm der preußische Adel verliehen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 109.
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