Bodley

[132] Bodley (spr. boddlĭ), Sir Thomas, engl. Staatsmann und Gelehrter, geb. 2. März 1545 in Exeter, gest. 28. Jan. 1613, floh mit seinen Eltern unter Königin Maria nach Deutschland und von da nach Genf, kehrte unter Elisabeth nach England zurück, studierte, machte Reisen und ward von Elisabeth zu diplomatischen Missionen besonders nach Dänemark, Frankreich und Holland verwendet. 1596 aus dem Staatsdienst[132] ausgetreten, widmete er in Oxford der Erweiterung der Universitätsbibliothek (nach ihm die Bodleianische genannt) Zeit und Vermögen. Auf den Ankauf seltener und wertvoller Werke in allen Ländern soll er gegen 200,000 Pfd. Sterl. verwendet haben; in seinem Testament setzte er ein Kapital zur Besoldung der Bibliotheksbeamten aus. Vgl. Macray, Annals of the Bodleian library (Oxford 1868). Bodleys Autobiographie, Briefe etc. hat Hearne herausgegeben u. d. T.: »Reliquiae Bodleianae« (Lond. 1703).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 132-133.
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