[212] Exĕter, 1) Stadt (city) und Grafschaft im südwestlichen England, am Exe, ist Sitz eines Bischofs, hat eine prächtige Kathedrale ursprünglich normannischen Stils (1112), aber in ihrer jetzigen Gestalt gotisch aus der Zeit von 1280–1370,1877 restauriert, mit herrlicher, statuengeschmückter Westfassade und zwei als Kreuzarme dienenden nachnormannischen Türmen (im Innern die sogen. Minstrelgalerie, ein originelles Werk der Skulptur); außerdem zahlreiche andre Kirchen, Ruinen des normannischen Schlosses Rougemont (von 1068), an dessen Fuß die Northerhay genannten Anlagen (mit den Denkmälern von Lord Iddesleigh und Sir Acland) liegen, ein 1464 erbautes Rathaus (Guildhall), ein neues Theater (bei dem Brande des alten 1887 kamen 180 Personen um), einen Gerichtshof, eine Irrenanstalt und (1901) 47,185 Einw. Die Vorstadt St. Thomas-the-Apostle, in Devonshire, auf dem rechten Ufer des Exe, hat (1891) 8240 Einw. E. betreibt Fabrikation von Möbeln, Ackergeräten und Tabak, Eisengießerei, Gerberei, Brauerei und einigen Handel. Ein 4 m tiefer Kanal (schon 1563–73 angelegt) verbindet es mit Topsham an der Mündung des Exe. Zum Hafen gehören (1901) 27 Seeschiffe von 1582 Ton. 1901 liefen 914 Schiffe von 74,216 Ton. ein. Wert der Einfuhr (1900) 109,856 Pfd. Sterl. Unter den Bildungsanstalten verdienen Beachtung: das anglikanische Priesterseminar, 2 Gymnasien, ein Lehrerseminar und das 1865 angelegte Albert-Museum mit Bibliothek und Kunstschule. E. gehörte bis 1888 zu Devonshire. – E. ist das Isca Dumnoniorum der Römer und hieß als Hauptstadt der Westsachsen Exancester. 1085 wurde es von Wilhelm dem Eroberer gestürmt. Seit dieser Zeit ist es mehrmals belagert worden, zuletzt 1646 vom Parlamentsheer unter Fairfax. Vgl. Freeman, E. (in den »Historic towns«, Lond. 1887). – 2) Fabrikort in der Grafschaft Rockingham des nordamerikan. Staates New Hampshire, am Exeterfluß, mit der 1781 gestifteten Phillips Academy, Lehrerinnenseminar und (1900) 4922 Einw.