Bolomēter

[184] Bolomēter (griech., »Strahlungsmesser«), von Svanberg 1851 erfundenes und von Langley 1883 verbessertes Instrument, das weit empfindlicher ist als die Thermosäule, besteht aus einer Wheatstoneschen Brücke (s. Elektrotechnische Meßinstrumente), in deren beide Zweige je etwa 20 äußerst dünner (0,0025 mm) Streifen aus Stahl, Platin, Palladium etc. eingeschaltet sind. Beide Streifensysteme sind so in einen Hohlzylinder eingeschlossen, daß nur das eine von einfallenden Wärmestrahlen getroffen werden kann. Sobald nun eine Bestrahlung dieser einen Streifenpartie eintritt, erwärmt sie sich und vermehrt ihren Leitungswiderstand. Das in die Brücke eingeschaltete Galvanometer wird also infolge der Verschiedenheit der Stromstärken in den beiden Zweigen der Leitung ausschlagen und dadurch eine Messung der stattgehabten Erwärmung ermöglichen. Das B. zeigt eine Temperaturveränderung von 0,00001° an. Das gleiche Prinzip findet Anwendung bei dem Pyrometer von W. M. Siemens.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 184.
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