Bolton

[185] Bolton (spr. bōlt'n, früher Bolton le Moors), Stadt (municipal borough) und Grafschaft im nordwestlichen England, am Flüßchen Croal, inmitten malerischer Moorstrecken, hat von bedeutendern Bauwerken eine neue gotische Pfarrkirche, 18 andre anglikanische und 5 kath. Kirchen, eine technische Schule, ein prächtiges Stadthaus, Markthalle, eine städtische Bibliothek und Museum, Kranken- und Waisenhaus, ferner ein Denkmal Cromptons, des Erfinders der Mulemaschine. B. hat (1901) 168,205 Einw., teilweise Nachkommen der wegen religiöser Verfolgung im 16. Jahrh. eingewanderten Flämen, Pfälzer und Hugenotten. Die äußerst lebhafte Industrie liefert Baumwollengarne, Schirting, Pikee, Kammertuch und Musselin, ferner Maschinen, feuerfeste Schränke und Schlösser. Es hat große Bleichen, in der Umgegend bedeutende Kohlenwerke. – Schon im 14. Jahrh. führten hier Flämen die Tuchfabrikation ein, und zur Zeit Heinrichs VIII. war Boltoner Tuch hochgeschätzt; im 17. Jahrh. trat die Baumwollindustrie an deren Stelle. B. gehörte bis 1888 zu Lancashire.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 185.
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