Braekeleer

[301] Braekeleer (spr. brāk-), Ferdinand de, belg. Maler, geb. 12. Febr. 1792 in Antwerpen, gest. daselbst 16. Mai 1883, begab sich nach vollendeter Studienzeit unter Leitung des M. J. van Bree an der Akademie seiner Vaterstadt 1819 nach Rom, wo er drei Jahre lang arbeitete. Seine dort entstandenen Bilder tragen noch das Gepräge der Davidschen Schule. Die nach der Rückkehr ins Vaterland gemalten Geschichtsbilder: [301] Bombardement von Antwerpen 1830, die Zitadelle von Antwerpen am Tage nach ihrer Übergabe, die Gräfin Lalaing bei der Verteidigung von Tournai (im 16. Jahrh.) etc. zeigen ihn, besonders wo sich das Genrehafte geltend machen konnte, in größerer Selbständigkeit. Seine Haupterfolge erzielte er jedoch in Genrebildern aus dem Familienleben, in denen er mit Glück den Traditionen der alten Niederländer folgte und eine große Popularität erreichte. So wurden z. B. für einen häuslichen Zank 1841: 130,000 Frank bezahlt. Klare Durchsichtigkeit der Farbe, die allerdings bisweilen an Glätte leidet, paart sich mit seiner Charakteristik und Wahrheit.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 301-302.
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