Brassey

[344] Brassey (spr. brässi), Sir Thomas, volkswirtschaftlicher Schriftsteller und Politiker, geb. 11. Febr. 1836 in Stafford, Sohn des Eisenbahnunternehmers Thomas B. (1805–70; vgl. seine Biographie von Helps, 1872), wurde 1864 Rechtsanwalt in London und 1865 ins Unterhaus gewählt. Von großer Vorliebe für das Seeleben, machte er in Begleitung seiner Frau in seiner von ihm selbst geführten Jacht Sunbeam Fahrten ins Mittelmeer, nach Nordamerika, 1876 eine Fahrt um die Welt u. a. 1880–84 war er einer der Lords der Admiralität, 1884–85 Sekretär der Admiralität; 1886 erhielt er die Peerswürde; 1895–1900 war er Gouverneur der Kolonie Victoria. Außer zahlreichen Broschüren über die englische Flotte und über soziale Fragen veröffentlichte er unter anderm: »Work and wages« (Lond. 1872), »British seamen« (1877), »Lectures on the labour question« (1878), »Foreign work and english wages« (1879), »The British navy« (1882–1889, 6 Bde.) sowie verschiedene Bände seiner »Papers and addresses« und »Voyages and travels« (hrsg. von Eardley-Wilmot, 1895, 2 Bde.). Auch gibt er seit 1886 den bekannten englischen Seekalender »The naval annual« heraus. – Seine erste Frau Annie B. (geb. 1840, gest. 14. Sept. 1887 an der Südostküste der Kapkolonie) hat sich durch die Beschreibung der gemeinsam mit ihm ausgeführten Seefahrten bekannt gemacht: »A voyage in the Sunbeam« (Lond. 1878; deutsch, Leipz. 1879), »Sunshine and storm in the East« (1880; deutsch, Leipz. 1881), »Tahiti« (1882), »In the trades, the tropics and the roaring forties« (1884, deutsch 1885) und »The last voyage to India and Australia in the Sunbeam« (hrsg. von Broome, 1889; deutsch, Leipz. 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 344.
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