[441] Brockensammlung, benannt nach Evang. Johannis 6,12, eine von Pastor v. Bodelschwingh in Bielefeld geschaffene Einrichtung, die in Haushaltungen etc. entbehrlich gewordene Sachen unentgeltlich entgegennimmt, um sie, eventuell wieder in brauchbaren Zustand gebracht, an wenig Bemittelte zu sehr niedrigem Preise abzugeben oder an Arme zu schenken. Abfälle, wie Glasscherben, Eisen-, Kupfer-, Blei-, Zinkabfälle (Stanniol), werden an Geschäfte verkauft und aus dem Erlös Betriebskosten gedeckt, bare Unterstützungen gewährt, Kohlen, Arzneimittel etc. für Bedürftige gekauft. Die B. entstand aus dem Bedürfnis, den Pfleglingen der Bodelschwinghschen protestantischen Liebesanstalten passende Beschäftigung zu geben, und wird hier hauptsächlich zum Zweck der Krankenpflege behufs Anlernung von Idioten etc. unterhalten, dagegen wurde die B. durch Julius Müller in Berlin zu einer allgemeinen, leicht nachahmenswerten Wohlfahrtseinrichtung erhoben, die lediglich der Armenpflege dient u. schnell weitere Verbreitung fand.