Bußbücher

[655] Bußbücher (Bußordnungen, Beichtbücher, lat. Libri poenitentiales), Anweisungen für Priester und Beichtväter über Verwaltung der Beichte, insbes. über die für einzelne Sünden aufzuerlegenden Bußübungen. Die abendländischen B. gründen sich auf den dem Theodorus von Canterbury (gest. 690) zugeschriebenen Bußkanon sowie auf die angeblich von Beda (s.d.) und von Egbert von York (gest. 767) herrührenden Pönitentialien. Das im 8. Jahrh. entstandene »Poenitentiale romanum« suchte Grundsätze von allgemeinerer kirchlicher Bedeutung aufzustellen. Vgl. Wasserschleben, Die Bußordnungen der abendländischen Kirche (Halle 1851); Schmitz, Die B. und die Bußdisziplin der Kirche (Mainz 1883), dazu als 2. Bd: »Die B. und das kanonische Bußverfahren« (Düsseld. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 655.
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