Wasserschleben

[421] Wasserschleben, Herm ann, Kirchenrechtslehrer, geb. 22. April 1812 in Liegnitz, gest. 28. Juni 1893 in Gießen, studierte in Breslau und Berlin, habilitierte sich 1836 in Berlin, wurde 1841 außerordentlicher Professor in Breslau, 1870 ordentlicher Professor in Halle, 1852 in Gießen, wo er 1873 zum lebenslänglichen Mitgliede der hessischen Ersten Kammer ernannt wurde. 1875–83 war er Kanzler der Universität, 1889 trat er in den Ruhestand. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Beiträge zur Geschichte der vorgratianischen Kirchenrechtsquellen« (Leipz. 1839); »Reginonis abbatis Prumiensis libri duo de synodalibus causis et disciplinis ecclesiasticis« (das. 1840); »Beiträge zur Geschichte der falschen Dekretalen« (Bresl. 1844); »Die Bußordnungen der abendländischen Kirche« (Halle 1851); »Juristische Abhandlungen« (Gießen 1856); »Das Prinzip der Sukzessionsordnung« (Gotha 1860); »Sammlung deutscher Rechtsquellen« (Gieß. 1860, Bd. 1); »Die germanische Verwandtschaftsberechnung« (das. 1864); »Das Prinzip der Erbenfolge« (Leipz. 1870); »Die irische Kanonensammlung« (Gieß. 1874; 2. Aufl., Leipz. 1885); »Das Ehescheidungsrecht kraft landesherrlicher Machtvollkommenheit« (Gieß. 1877; 2. Beitrag, Berl. 1880); »Deutsche Rechtsquellen des Mittelalters« (Leipz. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 421.
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