Capus

[753] Capus (spr. kapǖß), Alfred, franz. Bühnendichter und Romanschriftsteller, geb. 1858 in Aix, war anfangs Ingenieur, wandte sich aber bald der Literatur und dem Journalismus zu. Seine etwas nüchternen realistischen Romane »Qui perd gagne« (1890), »Faux Départ« (1891), »Années d'Aventures« (1895) fanden anfangs wenig Beachtung, dagegen hatte er großen Erfolg mit seinen witzigen politischen Satiren in kurzer Dialogform, die er seit 1893 regelmäßig im »Figaro« erscheinen ließ. Auf der Bühne debütierte er 1894 mit »Brignol et sa Fille«, worin seine Tendenz, das Leben leicht zu nehmen und die Fehler der Mitmenschen nachsichtig zu beurteilen, bereits stark hervortritt. »Rosine« (1897) vertritt die gleiche Moral in ernster und »La Bourse ou la Vie« (1900) in heiterer Form. Durch »La Veine« (1901) stellte sich C. in die erste Reihe der Pariser Bühnendichter. »La Petite Fonctionnaire« (1901) und noch mehr »Les deux Ecoles« (1902), wo die Schule der Verzeihung über die der Bestrafung triumphiert, befestigten seinen Ruhm als geistvoller Lustspieldichter.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 753.
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