Castelein

[801] Castelein, Matthijs de, niederländ. Dichter, geb. 1485 in Pamele (Oudenaarde), gest. daselbst 1550, seit 1508 Priester und später Diakon der Pfarrkirche von Pamele, seit 1530 Notarius apostolicus, war Faktor der Rhetorikerkammer »Het Kersouwken« und »Pax Vobiscum« in Oudenaarde und machte sich zum anerkannten Gesetzgeber und Muster aller niederländischen Rhetoriker durch seine »Const van Réthoriken« (geschrieben 1548, zuerst hrsg. Gent 1555 und später öfters). Von seinen 116 Dramen sind nur zwei herausgegeben, nämlich das von ihm für den Genter Preiskampf von 1539 verfaßte Sinnspiel und die »Historie van Pyramusen Thisbe«. Außerdem schrieb er: »Balladen van Doornycke« (Gent 1571) und melodiöse, obgleich von Fremdwörtern entstellte »Diversche Liedeken« (das. 1574).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 801.
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