[809] Catalāni, Angelica, Opernsängerin, geb. im Oktober 1779 in Sinigaglia unweit Ancona, gest. 13. Juni 1849 als Opfer der Cholera in Paris, debütierte 1795 in Venedig und sang zunächst an den bedeutendsten Bühnen Italiens, 1801 1806 in Lissabon, wo sie sich mit dem französischen Gesandtschaftsattaché v. Valabrègue vermählte. Obgleich ihre außerordentlichen Stimmmittel (Koloratursopran) und ihre hoheitsvolle Erscheinung von Anfang an das größte Aufsehen gemacht hatten, so datiert doch ihr Weltruf seit ihrem Erscheinen in London, wohin sie sich 1806 über Paris wandte. In Paris war sie nur in Konzerten aufgetreten und hatte eine Engagementsofferte Napoleons abgelehnt. Erst nach des Kaisers Sturze 1814 trat sie in Paris auf und übernahm die Direktion des Théâtre italien, ging während der Hundert Tage abermals Napoleon aus dem Wege, gab aber 1817 die Direktion auf und begann nun ein unruhiges Wanderleben, das ihr Ruhm und Reichtum brachte und 1827 in Berlin seinen Endpunkt fand. Sie lebte später teils auf ihrer Besitzung bei Florenz, wo sie auch eine Gesangsschule stiftete, in der sie jungen Mädchen unentgeltlichen Unterricht erteilte, teils zu Paris. Von Charakter edel und großmütig, ließ sie die in ihrer Künsterlaufbahn erworbenen Schätze größtenteils Bedürftigen zu gute kommen.