[811] Cathcart, 1) William Shaw, Graf, brit. General, geb. 17. Sept. 1755, gest. 16. Juni 1843, studierte in Glasgow, ward 1776 Advokat in Edinburg, trat aber 1777 in die Armee und zeichnete sich im amerikanischen Revolutionskrieg aus. 1788 ward er zum Repräsentativpeer für Schottland gewählt. Im Kriege gegen Frankreich avancierte er 1790 zum Obersten und 1794 zum Generalmajor. Nachdem er 8. Jan. 1795 den Franzosen das Treffen bei Büren geliefert hatte, ernannte ihn Georg III. 1801 zum Generalleutnant und 1803 zum Oberbefehlshaber in Irland. 1805–1806 befehligte C. die englischen Truppen in Norddeutschland und 1807 die Landungstruppen bei der Expedition nach Kopenhagen, wofür er durch die Erhebung zum britischen Peer mit dem Titel Viscount C. belohnt wurde. 1812 zum General befördert, wurde er zum Gesandten in Rußland ernannt und machte an der Seite des Kaisers Alexander die Feldzüge von 1813 und 1814 mit. Am 18. Juni 1814 wurde er zum [811] Grafen C. ernannt. Seit der Reformbill von 1832 zog er sich vom öffentlichen Leben zurück.
2) Sir George, Sohn des vorigen, geb. 12. Mai 1794, gest. 5. Nov. 1854, trat 1810 in die Armee, begleitete seinen Vater 1812 nach Rußland und wohnte an dessen Seite den Feldzügen von 1813–14 bei; vgl. seine »Commentaries on the war in Russia and Germany in 1812 and 1813« (Lond. 1850). Er war 1815 Adjutant Wellingtons und begleitete ihn zum Kongreß nach Aachen. Seit 1828 als Regimentskommandeur in verschiedenen Kolonien tätig, zeichnete er sich 1837 bei der Niederwerfung des kanadischen Aufstandes aus und wurde 1851 zum Generalmajor befördert. 1852 wurde er Gouverneur des Kaplandes, wo er die konstitutionelle Verfassung ins Leben rief, und zwang 1853 die Kaffern zur Unterwerfung. Vgl. »Correspondence of Lieut. Gen. Sir George C., relative to his military operations in Kaffraria« (Lond. 1856). Im Krimkrieg erhielt er als Generalleutnant das Kommando der 4. Division und fiel in der Schlacht bei Inkerman.