Caxton

[825] Caxton (spr. käckst'n), William, erster Buchdrucker Englands, geb. um 1421 in der Grafschaft Kent, gest. 1491, ging als Kaufmann bald nach 1441 auf den Kontinent, wo er sich meist in Holland und Flandern aufhielt, und lebte seit 1450 in Brügge. 1464 verhandelte er als Vertreter Englands über einen Handelsvertrag mit Philipp dem Guten von Burgund. Nach 1468 erscheint er im Gefolge Margaretes, der Gemahlin Karls des Kühnen, und übersetzte auf deren Veranlassung seit 1469 den »Recueil des histoires de Troyes« von Raoul le Fevre ins Englische. Er erlernte dann die Buchdruckerkunst zu Köln und druckte noch auf dem Kontinent sein Werk. 1476 begründete er eine Druckerei bei der Westminsterabtei, in der er besonders Ausgaben älterer Dichtwerke druckte. Auch erwarb er sich große Verdienste um die Entwickelung der englischen Schriftsprache als Übersetzer aus dem Französischen, Lateinischen und Flämischen. 1820 wurde ihm in der St. Margaretskirche (Westminster) ein Denkmal gesetzt. Vgl. Blades, The life and typography of William C. (Lond. 1861–63, 2 Bde.); Derselbe, Biography and typography of W. C. (das. 1877, 2. Aufl. 1882); Price, Fac-similes illustrating the labours of W. C. at Westminster, etc. (das. 1897); Dziatzko, Warum C. Buchdrucker wurde (in der »Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten«, Leipz. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 825.
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