[42] Schriftsprache, die im schriftlichen Verkehr übliche Sprachform, die Sprache der Literatur und der Gebildeten im Gegensatz zu den Volksmundarten. So spricht man von Schriftdeutsch im Gegensatz zu Plattdeutsch, Schweizerdeutsch, Schwäbisch und andern Dialekten. Ebenso unterschied sich das klassische Latein der alten römischen Literatur von dem Vulgärlatein, das in den romanischen Sprachen fortlebt, das Arabische des Korans von dem Vulgärarabisch der heutigen Araber, das Sanskrit von den indischen Volkssprachen, den Prâkrits, die freilich auch schon früh zu Schriftsprachen geworden sind, etc. Die S. ist konservativ und bestrebt, Neuerungen zu vermeiden, weil dadurch die oft mühsam errungene Spracheinheit gefährdet werden könnte, während dagegen in den Mundarten meist ein rascherer Wechsel stattfindet. Doch pflegen auch die Mundarten auf die S. einzuwirken (vgl. Dialekt). Vgl. A. Socin, S. und Dialekte im Deutschen (Heilbr. 1888).