Cento novelle antiche

[838] Cento novelle antiche (spr. tschento nowélle antike, »Il Novellino«), in zwei Fassungen überlieferte Sammlung altitalienischer Novellen aus dem 13. Jahrh. Der Verfasser des zum erstenmal (Bologna 1525; Neudruck, Mail. 1825) gedruckten Buches ist unbekannt. Eine willkürliche Überarbeitung ist Borghinis oft neugedruckte Ausgabe (Flor. 1572). Die hundert alten Novellen schöpfen ihren mannigfachen Stoff teils aus schriftlichen Quellen, teils aus der mündlichen Überlieferung. Die oft nur ganz kurz gefaßten Erzählungen sind gleichwohl reich an drastischen Zügen scharfer Lebensbeobachtung. Die Novellisten und Komödiendichter der Renaissance schöpften vielfach aus dem alten Novellenbuch. Die erweiterte Fassung wurde herausgegeben von Biagi (Flor. 1880). Vgl. D'Ancona, Studi di critica e storia letteraria (Bologna 1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 838.
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