Chalcidĭer

[860] Chalcidĭer (Pteromalinen, Schenkelwespen, Chalcididae Westw.), Familie der Hautflügler, meist sehr kleine Insekten mit kurzen, gebrochenen Fühlern, kurzen Tastern, länglich-ovalen Netzaugen und Nebenaugen auf dem Scheitel, breiten, aderlosen Vorderflügeln, metallisch glänzendem, meist gedrungenem Körper und vor der Leibesspitze am Bauch entspringender Legeröhre. Die sehr zahlreichen Arten, die sehr häufig an verschiedenen Körperteilen mit den merkwürdigsten plastischen Auszeichnungen versehen sind, leben vom Ei bis zur Puppe als Parasiten, manche auch in Parasiten andrer Insekten. Die Gattung Pteromalus Swed. enthält gegen 300 inländische Arten, die in Rinden- und Holzkäfern, Gallwespen, Schild- und Blattläusen, Fliegenmaden und Schmetterlingspuppen sich entwickeln. Die Rauhflügelwespe (P. puparum Swed.), 3 mm lang, grünlich erzfarben, an Fühlerschaft und Beinen blaßgelb, legt ihre Eier in die Puppe von Tagschmetterlingen. Im Sommer erfolgt die Entwickelung in vier Wochen, in überwinternden Puppen bleiben auch die Wespen bis zum Frühjahr. Hierher gehört auch die Feigenwespe (Blastophaga), s.d.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 860.
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