[874] Champion (franz., spr. schangpjóng, vom mittellat. campio, »Kämpe«), im Mittelalter ein Kämpfer, der bei gerichtlichen Zweikämpfen (Ordalien, Gottesurteilen) gegen Lohn die Stelle eines der Beteiligten vertrat. Die Champions waren unehrenhaft, durch ein Kleid von Leder und bestimmte Waffen gekennzeichnet und durften nicht zu Pferde kämpfen. Sie erscheinen schon zur Zeit Karls d. Gr. Später hieß C. ein Ritter, der für irgend einen Kampfunfähigen, besonders für eine Dame, in die Schranken trat, und in England gab es, wahrscheinlich seit Richard II., einen C. des Königs, der bei jeder Krönung alle die herausforderte, die den König nicht als gesetzlichen Souverän anerkennen würden. Beim Sport heißt C. (engl., spr. tschämpjön) der Sieger, der die »Meisterschaft« (championship) in den bedeutendsten Wettkämpfen erworben hat, und der nun als Vorkämpfer einer Partei gilt.