Confrérie de la Passion

[255] Confrérie de la Passion (vollständig: et de la Résurrection de Notre Seigneur), Verein, in dem sich Pariser Bürger zum Zweck theatralischer Aufführungen (sogen. Mystères) verbunden hatten. Ein solcher wird schon 1380 in Paris, sodann 1398 erwähnt, wo er in St.-Maur-les-Fossés bei Paris spielte. 1402 erhielt die C. von Karl VI. ein Privilegium für Paris und die Bannmeile und spielte meist im Hôpital de la Trinité, bis das Parlament, dem Druck der Reformation nachgebend, ihr 1548 die Ausführung geistlicher[255] Stücke untersagte und nur noch mystères profanes gestatten wollte. Die C. spielte seitdem noch zuweilen im Hotel de Bourgogne, sah sich jedoch durch die Teilnahmlosigkeit des Publikums gezwungen, ihren Saal seit 1607 berufsmäßigen Schauspielern abzutreten. Vgl. Rigal, Esquisse d'une histoire des théâtres de Paris de 1548 à 1635 (Par. 1887); Petit de Julleville, Les Mystères (das. 1880, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 255-256.
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