Daktyliomantīe

[422] Daktyliomantīe (Daktylomantie, griech.), die besonders aus den Zaubereiprozessen unter Kaiser Valens bekannte Praktik der Alten, aus den Bewegungen lebloser Gegenstände, die in der Hand gehalten wurden, wahrzusagen. Ein unter Zeremonien geweihter Ring wurde von einer verhüllten, um den Kopf geschornen, in den Händen Eisenkraut haltenden Person unter Gebetformeln an einem Faden befestigt und über einer runden, am Rand mit Buchstaben bezeichneten Tafel oder Metallschale im Kreis bewegt; aus den Buchstaben, auf die er traf, setzte man die Antwort zusammen. Vgl. C. Sterne, Die Wahrsagung etc. (Weim. 1862).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 422.
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