Deinarchos

[592] Deinarchos (lat. Dinarchus), der letzte der zehn attischen Redner, geb. um 361 v. Chr. in Korinth, gest. nach 291 in Athen, blühte daselbst unter der Verwaltung des Demetrios Phalereus als Redenschreiber für andre. In Demetrios' Sturz verwickelt, floh er 307 nach Chalkis auf Euböa und kehrte erst 292, halb erblindet und von einem Freund um sein Vermögen gebracht, nach Athen zurück. Von seinen zahlreichen Reden haben sich nur drei auf den Harpalischen Prozeß bezügliche erhalten, die von seiner Kunst keine günstige Anschauung geben (außer in den Sammlungen griechischer Redner hrsg. von Blaß, 2. Ausg., Leipz. 1888, und Thalheim, Berl. 1887; Wortindex von Forman, Oxford 1897). Nach dem Urteil der Alten ahmte er besonders Demosthenes nach, ohne ihn jedoch zu erreichen. Vgl. Blaß, Die attische Beredsamkeit, Bd. 3 (2. Aufl., Leipz. 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 592.
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