Blaß

[25] Blaß, Friedrich, Philolog, geb. 22. Jan. 1843 in Osnabrück, studierte 1860–63 in Göttingen und Bonn, wirkte seit 1864 als Gymnasiallehrer zu Bielefeld, Naumburg, Magdeburg, Stettin und Königsberg und wurde 1876 außerordentlicher, 1881 ordentlicher Professor der klassischen Philologie zu Kiel, 1892 in Halle. Zu den griechischen Rednern schrieb er: »Die griechische Beredsamkeit in dem Zeitraum von Alexander bis auf Augustus« (Berl. 1865) und »Die attische Beredsamkeit« (Leipz. 1868 bis 1880, 3 Bde.; 2. Aufl. 1887–98), gab den Hyperides (3. Aufl., das. 1894), Andokides (2. Aufl., das. 1880), Antiphon (2. Aufl., das. 1881), Dinarch (2. Aufl., das. 1888) heraus und besorgte die neue Ausgabe des Benselerschen Isokrates (das. 1878–79, 2 Bde.), die 4. Auflage des Dindorfschen Demosthenes (das. 1885–89, 3 Bde.), die neuen Auflagen der Rehdantzschen Ausgabe von Demosthenes' ausgewählten Reden und eine neue Bearbeitung des Frankeschen Äschines (das. 1896) sowie des Scheibeschen Lykurg (1899). Sonst verdanken wir ihm: »Die Aussprache des Griechischen« (Leipz. 1870, 3. Aufl. 1888), die Fortsetzung der von Siefert begonnenen Ausgabe ausgewählter Biographien des Plutarch (Bd. 3–6, das. 1872–75; Bd. 1–4 in 2. Aufl.), »Hermeneutik und Kritik« sowie »Paläographie, Buchwesen und Handschriftenkunde« (beides in Iw. Müllers »Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft«, Bd. 1, 2. Aufl., Münch. 1891), eine Ausgabe von Aristoteles' neu aufgefundener Schrift über den Staat der Athener (Leipz. 1892, 3. Aufl. 1898), die Bearbeitung der 3. Auflage von Kühners »Ausführlicher Grammatik der griechischen Sprache« (bis jetzt Teil 1, Hannov. 1890–93, 2 Bde.), »Acta apostolorum« (Götting. 1894; daneben kleine Ausgabe »Secundum formam quae videtur Romanam«, 1896), »Grammatik des neutestamentlichen Griechisch« (das. 1896), »Evangelium secundum Lucam« (Leipz. 1897), »Evangelium secundum Matthaeum« (das. 1901), »Bacchylidis fragmenta« (das. 1898, 2. Aufl. 1900), »Die Rhythmen[25] der attischen Kunstprosa« (das. 1901). Auch beteiligte er sich an der von H. Collitz geleiteten »Sammlung der griechischen Dialektinschriften«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 25-26.
Lizenz:
Faksimiles:
25 | 26
Kategorien: