Delleāni

[614] Delleāni, Lorenzo, ital. Maler, geb. 17. Jan. 1840 in Pollone (Biellese), bildete sich seit 1855 auf der Akademie in Turin zum Geschichts- und Genremaler aus und malte bis zum Ende der 70er Jahre eine Reihe von historischen Genrebildern, von denen Ezzelino da Romano, der Zerstörung von Vicenza beiwohnend (1863), Tasso, der das Hospital von St. Anna verläßt, Christoph Kolumbus bei seiner Rückkehr von der Entdeckung Amerikas, Konradin von Schwaben im Hause der Frangipani, Spaziergang am Arno 1600, Venedig im 16. Jahrhundert, die Regatta in Venedig und die Krönung der Dogaresse Caterina Grimani hervorzuheben sind. Um 1880 wandte sich D., durch Reisen nach dem Auslande veranlaßt, der Landschaftsmalerei zu, indem er zugleich seinen Stil realistischer gestaltete. Von seinen meist ernst und melancholisch gestimmten Landschaften sind die hervorragendsten: Quies (die Ruhe), Prozession in Fontanamora, bei beginnendem Mondschein, in den heiligen Bergen, hundertjährige Schatten (in der Nationalgalerie zu Rom), Fest in der Einsiedelei und Septemberschnee.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 614.
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