[57] Distorsion (lat., Verzerrung, Verzeichnung), ein Fehler bei Bilderzeugung durch Linsen (insbes. photographischen Objektiven), darin bestehend, daß das Bild dem Objekt nicht winkelgetreu ähnlich ist. Eine vollkommen davon freie (orthoskopische) Abbildung ist nur mittels einer Lochkamera zu erzielen, d.h. einer Camera obscura, deren Objektiv durch eine seine Öffnung ersetzt ist. Man gebrauchte deshalb früher die Lochkamera zu photogrammetrischen Arbeiten, z. B. zur Aufnahme von architektonischen Bauten u. dgl., um aus der Photographie die Maße der einzelnen Teile entnehmen zu können. Durch passende Linsenkombinationen, speziell die »symmetrischen Doppelobjektive« (Aplanate), ist man indes in neuerer Zeit im stande, fast absolut bis zum äußersten Rande von Verzerrung freie Bilder zu erhalten. In der Medizin heißt D. die Verstauchung der Gelenke, s. Verrenkung.