[129] Dorat (spr. dorá), Claude Joseph, franz. Dichter, geb. 31. Dez. 1734 in Paris, gest. daselbst 29. April 1780, dichtete Trauerspiele, Heroiden, Erzählungen, Fabeln, Lieder und poetische Episteln, die sich durch leichten Witz, heitere Bilder und glänzende Farbengebung auszeichnen, nicht selten aber auch in geschmacklose Spielerei ausarten. Sein didaktisches Gedicht »La déclamation théatrale« handelt von der Theorie der Schauspielkunst. Unter seinen Lustspielen wurden »La feinte par amour« und »Le célibataire«, unter seinen Trauerspielen »Régulus« geschätzt. Den meisten Beifall fanden seine kleinen Gedichte, obwohl dieselben jetzt nicht mehr gelesen werden. In »L'idée de la poésie allemande« wies er auf die Bedeutung der deutschen Literatur hin. Seine sämtlichen Werke erschienen in 20 Bänden (Par. 176480), eine Auswahl 1827. Vgl. Desnoiresterres, Le chevalier D. et les poètes légers au XVIII. siècle (Par. 1887).
Brockhaus-1809: Claude Joseph Dorat
Meyers-1905: Dorat, Le