[227] Heroīden (griech., soviel wie Heroïnen), von den Grammatikern eingeführter Titel einer Sammlung von Elegien des Ovid, in denen sich Frauen der Vorzeit (daher der Name) brieflich an ihre Liebhaber wenden; dann überhaupt Bezeichnung für elegische Gedichte in Epistelform, in denen der Dichter abwesende, meist verstorbene, wirkliche oder erdichtete Personen ihre Betrachtungen und Empfindungen aussprechen läßt. Unter den Neuern haben von Italienern Bruni und Crasso, von Franzosen Colardeau, Dorat, Pezay, Laharpe, von Engländern Jerningham, Harvey und besonders Pope (»Heloïse on Abaelard«) dergleichen gedichtet. Von Deutschen hat bereits im 17. Jahrh. Hofmannswaldau diese Form im Stil seiner Zeit bebehandelt, und ihm sind einige andre gefolgt.