Durchdruckverfahren

[297] Durchdruckverfahren (Vernis-mou-Verfahren), ein Druckverfahren zur Herstellung von Metallplatten oder Steinen für Tiefätzung, wurde bisher nur für einfarbige Bilder angewendet; Ziegler in München bringt es jetzt aber auch für mehrfarbige in Anwendung. Die Platte wird mit Vernis-mon, einer Mischung van Kugelfirnis und Hammeltalg, überstrichen und mit einem dünnen Blatt Papier bedeckt, auf das man vorher einige der Hauptpunkte der anzufertigenden Zeichnung markiert hat. Man zeichnet dann mit nicht allzu scharfem Stift und gelindem Druck. Beim Abheben des Papiers bleibt die Fettschicht an seiner Rückseite hängen, das Metall der Platte oder der Stein wird an den betreffenden Stellen bloßgelegt und kann jetzt geätzt werden. Bei dem Zieglerschen Verfahren wird mit Stiften in den Farben, die das Bild besitzen soll, auf das Papier gezeichnet, wobei für jede Farbe eine besondere Platte benutzt werden muß. Die erzeugten Platten können direkt für Tiefdruck, aber auch auf Stein, Zink etc. übergedruckt und als Flachdruck benutzt werden. Das D. ähnelt in seinen Ergebnissen der Kreidezeichnung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 297.
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