Ecĭja

[353] Ecĭja (spr. édsicha), Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Sevilla, am linken Ufer des Genil und an der Eisenbahn Marchena-Cordoba, hat 6 Kirchen, zahlreiche Türme (ehemalige Minaretts, mit farbiger Fayence bekleidet), ein offenes Theater, einen Zirkus für Stierkämpfe (römische Arena), ein Findelhaus, eine schöne Promenade und (1900) 24,372 Einw., die Weberei, Ölfabrikation und Viehzucht betreiben. – Die Stadt (das keltiberische Astigi, das römische Colonia Augusta firma, bei den Arabern Estidscha) war in der Westgotenzeit Sitz eines Bischofs, wurde 1236 den Mauren durch die Kastilier entrissen und gilt für den heißesten Ort Spaniens, daher el sarten de España (»die Bratpfanne von Spanien«) genannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 353.
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