[355] Eckernförde, Kreisstadt im preuß. Regbez. Schleswig, zwischen der gleichnamigen Bucht (Föhrde) der Ostsee im O. und dem See Windeby im W., Knotenpunkt der Eisenbahnen Kiel-Flensburg und E.-Kappeln, hat eine evang. Kirche, ein Denkmal des Kaisers Wilhelm I., evang. Schullehrerseminar (in Borby), Baugewerkschule, Amtsgericht und Reichsbanknebenstelle sowie einen Hafen, betreibt Eisengießerei, Tabak-[355] und Zigarrenfabrikation, Salzsiederei, Gerberei, Fischräucherei, Bierbrauerei und zählt (1900) 6719 fast nur evang. Einwohner. Dabei liegt das Seebad Borby (s. d.). E. wird schon 1197 urkundlich erwähnt. Christian IV. eroberte es im Frühjahr 1628 in dem Kriege gegen die Kaiserlichen. Am 7. Dez. 1813 schlug Walmoden hier die Dänen. Am 5. April 1849 wurden im Hafen von E. das dänische Linienschiff Christian VIII. und die Fregatte Gefion von den deutschen Strandbatterien beschossen, wobei ersteres aufflog, letztere sich ergeben mußte (vgl. v. Treitschke, E., in der »Historischen Zeitschrift«, 1896; E. Jungmann, E. und der 5. April 1849, Eckernf. 1898; »Der Kampf bei E. und die koburgische Legende«, Gießen 1895). Mit der Lostrennung von Dänemark (1864) büßte E. den größern Teil seines Handels ein. Die Sturmflut vom 13. Nov. 1872 richtete in E. große Verwüstungen an.