Eifersucht

[440] Eifersucht, die gewöhnlich mit Furcht und Haß verbundene Leidenschaft, die in demjenigen zu entstehen pflegt, der mit blindem Eifer nach einem Gut strebt, aber in der Erlangung und Behauptung desselben von andern gehindert oder beeinträchtigt zu werden fürchtet. Ihre Hauptquelle ist die Geschlechts- und Freundesliebe, die Ehr- und Ruhmbegierde, die im Alleinbesitz des geliebten oder begehrten Gegenstandes gestört zu werden fürchtet. Bekannt ist die gewöhnlich Schleiermacher (in Wien Grillparzer) zugeschriebene Erklärung: E. ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 440.
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