Eiweißharnen

[580] Eiweißharnen (Albuminurīe), das Auftreten von gelöstem Eiweiß im Harn. Man erkennt dasselbe durch Kochen des Harns in einem Reagenzglas, wobei ein flockiger, auf Zusatz einiger Tropfen konzentrierter Salpetersäure nach dem Kochen sich nicht lösender Niederschlag entsteht. Das Eiweiß stammt aus dem Blut und gelangt bei vielen Erkrankungen der Nieren aus den Haargefäßschlingen dieser Organe in die Harnkanälchen. Es tritt bei allen akuten und chronischen Nierenentzündungen auf, ferner bei Blutstauungen in den Nieren, die durch Herz- oder Lungenkrankheiten, Verengerung und Verschließung der Nierenvenen herbeigeführt werden, bei der Scharlachnephritis etc.; vorübergehend und in kleiner Menge findet sich Eiweiß auch im Harn Gesunder (physiologische Albuminurie)[580] nach anstrengender Muskelarbeit, reichlichen Mahlzeiten etc. Vgl. Senator, Die Albuminurie (2. Aufl., Berl. 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 580-581.
Lizenz:
Faksimiles:
580 | 581
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika