[758] Emme, zwei Flüsse des schweizer. Rheingebiets: 1) die Große E., ein rechtsseitiger Zufluß der Aare, 73 km lang, entspringt im Berner Oberlande zwischen Hohgant und Brienzergrat, ungefähr 1600 m ü. M., und fällt bis zur obersten Talgemeinde Schangnau 870 m tief. Im Rebloch, einer 4 km langen, sehr engen und tiefen Schlucht, schließen sich oben, hoch über dem Fluß, die beiderseitigen Felshänge und bilden so eine natürliche Brücke über die Straße. In der Nähe der Ilfismündung (651 m) liegt der große Talort Langnau (s. d.), Stapelplatz des berühmten Emmentaler Käses. Dem Ober-Emmental gehören die alpinen Gemeinden Schangnau, Eggiwil, Signau etc. an, während von Langnau abwärts und der Hochebene zu Lützelflüh, Burgdorf (537 m), Zuchwil u.a. folgen. Das Emmental mit ergiebigen, sorgfältig bebauten Getreide-, Hanf- und Flachsfeldern, Wiesen, Wäldern und Alpweiden, vorzüglicher Viehzucht und zahlreichen, stark bevölkerten Ortschaften war oft den Verheerungen des Bergwassers ausgesetzt; deshalb hat man seit 1884 die Korrektion des Flußbettes bis Eggiwil aufwärts in Angriff genommen. Die E. mündet 3 km unterhalb Solothurn, bei Emmenholz. Vgl. Imobersteg, Das Emmental (Bern 1876); Türler, Das malerische und romantische Emmental (Burgdorf 1887). 2) Die Kleine E. oder Waldemme, linker Nebenfluß der Reuß, entspringt östlich von der Großen E., durchfließt den Kanton Luzern (s. Entlebuch) und mündet, 60 km lang, unterhalb Luzern.