Empūsa [1]

[764] Empūsa Cohn, Pilzgattung der Entomophthoreen (Phykomyzeten), einfach gebaute Schmarotzerpilze auf Stubenfliegen und andern Insekten. E. muscae Cohn veranlaßt eine epidemische Erkrankung der Stubenfliegen. Die von dem Pilz durchwucherten Tiere setzen sich an den Zimmerwänden fest; nach dem Tode schwillt der Hinterleib auf und zwischen seinen Segmenten entstehen weiße Ringe, die von den hervordringenden sporenbildenden Fäden herrühren. Diese schnüren an der Spitze die weißen Sporen (Konidien) ab, die bei der Reise fortgeschleudert werden, so daß das Tier bald mit einem weißen, puderartigen Hof umgeben ist. Gelangen die fortgeschleuderten Sporen auf die Haut einer gesunden Fliege, so wird an ihnen ein Keimschlauch gebildet, der, in den Leib des Tieres eindringend, die gleiche Krankheit erzeugt. Noch verheerender als diese Herbstseuche der Stubenfliegen räumt die Empusaseuche unter den Schwebfliegen auf, die bisweilen zu Tausenden, besonders an Grasährchen festhängend, tot angetroffen werden. Andre E.-Arten verursachen ein massenhaftes Absterben von Pilzmücken, Dungfliegen, Schnaken und auch von schädlichen Raupen, wie der Forsteule, des Schwammspinners, der Saateule u.a. Vgl. Brefeld, Untersuchungen über die Entwickelung der E. muscae und E. radicans (Halle 1871).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 764.
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