Erden, seltene

[2] Erden, seltene, die Oxyde einer Reihe von Metallen, die sich in wenigen, selten vorkommenden Mineralien finden. 1794 fand Gadolin im Gadolinit von Ytterby eine eigentümliche Erde, die von Eckeberg Yttererde genannt wurde. 1814 schied Berzelius aus dieser Erde die Cererde ab, und 1843 spaltete Mosander das Präparat in Ytter-, Terbin- und Erbinerde. Aus dem Cerit wurden 1803 von Klaproth und gleichzeitig von Hiesinger und Berzelius die sogen. Cererden (Cer-, Lanthan-, Didymerde) abgeschieden; und 1885 zerlegte Auer v. Welsbach das Didym in Neodym und Praseodym. Heute unterscheidet man in dieser Gruppe mindestens 16 Elemente, doch mögen immer noch weitere Zerlegungen zu erwarten sein. Einige s. E. haben Verwendung gefunden, namentlich die Verbindungen des Cers in der Färberei, als Arzneimittel und in größter Menge zu den Glühstrümpfen. Vgl. Truchot, Les terres rares (Par. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 2.
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