[81] Eryngĭum L. (Mannstreu), Gattung der Umbelliferen, Kräuter, hohe Stauden, selten strauchig, oder Zwergbäume mit schmalen oder breiten, ungeteilten oder hand- bis fiederförmig eingeschnittenen Blättern, oft dornigen Zähnen, zu halbkugeligen bis walzigen Köpfen oder Ähren umgebildeten Dolden, oft mit einer strahlig vielblätterigen und oft dornig stechenden Hülle und grünlichen, weißen oder rötlichen Blüten. Etwa 170 Arten auf allen Kontinenten und in einigen Inselgebieten mit Ausnahme des tropischen und südlichen Afrika, davon 26 in Europa. E. campestre L. (Feldmannstreu, gemeine Brach-, Roll-, Kraus-, Radendistel, Elend, [81] Unruhe), 1550 cm hohe, sperrig verzweigte, dornige, hell graugrüne Büsche mit starren, dornig gezahnten, fiederspaltigen Blättern und weißen oder grünen Blüten; auf dürren Stellen in Europa (mit Ausnahme des Nordwestens und Nordens), Vorderasien, Sibirien, Nordafrika. Die Wurzel (Stech-, Elend-, Braundistel-, Donnerdistel-, Tolldistel-, Brackendistel- und Ellaubwurzel, Elendkraut, Meer- oder Mordwurzel) riecht schwach, schmeckt süß schleimig und gehörte zu den sonst gepriesenen, fünf kleinern eröffnenden Wurzeln; sie wird als Gemüse, die jungen Wurzelsprosse als Salat genossen. E. maritimum L. (Meerstrands-Mannstreu, Meerwurzel, Meerbrackdistel), 1530 cm hoch, hat handförmig gelappte, steife, dornig gezahnte blaugrüne Blätter, blaue Blüten und Hüllblätter und wächst an den Küsten von Mittel- und Südeuropa, Nordafrika, am Schwarzen Meer. Die Wurzel wurde früher medizinisch angewendet, während man in Nordeuropa die jungen Sprosse wie Spargel ißt. E. alpinum L. (s. Tafel »Schaugebilde«, Fig. 3) mit kammförmig-fiederspaltig zerschlitzten und stachelig gewimperten, blau überlaufenen Hüllblättern, im europäischen Alpengebiet bis Bosnien und Montenegro. Andre oft azurblau gefärbte Arten, wie E. amethystinum L., werden in Gärten kultiviert.