[196] Fühlung (Gefühl), militärisch die leise Berührung (Tuch an Tuch) des in der geschlossenen Ordnung, im Glied stehenden Soldaten mit seinem Nebenmann mittels des Ellbogens, ein Hauptmittel zum Innehalten der Richtung marschierender Truppen. Die Reiterei reitet mit F. in Deutschland Bügel an Bügel, in Österreich Knie an Knie. F. mit dem Feind haben heißt: ihm mit den Spitzen und Patrouillen so nahe sein, daß man über seine Bewegungen und seinen Verbleib unterrichtet ist. Das Verlieren der F. lähmt die Verfolgung nach Gefechten und zwingt zu zeitraubenden Anordnungen zur Aufsuchung des Feindes. Dem Feind mit starken Massen stets nahe bleiben nennt man auch F. an der Klinge. In der Fechtkunst heißt F. die gegenseitige Berührung der Waffen, die namentlich beim Stoßfechten nicht aufgegeben werden soll. Beim Reiten versteht man unter F. das leichte Nachgeben des Pferdes vor der Einwirkung des Mundstückes. Die richtige F. hängt ab von der Dressur des Pferdes und der Geschicklichkeit des Reiters su bezug auf die Weichheit und Stetigkeit der Faust (vgl. Reitkunst).