Fauriel

[356] Fauriel (spr. forĭell), Claude, franz. Literarhistoriker, geb. 21. Okt. 1772 in St.-Etienne, gest. 15. Juli 1844 in Paris, trat während der Revolution in die Armee und lebte später auf seinem Landsitz La Maisonnette wie in Paris in der besten literarisch gebildeten Gesellschaft, namentlich mit Frau v. Stael und Benjamin Constant, auch mit Baggesen und Manzoni in literarischem Verkehr. 1830 ward er Professor der ausländischen Literatur an der Faculté des lettres zu Paris. Er übersetzte unter anderm neugriechische Volkslieder (1824; deutsch von W. Müller, 1825). Sein Hauptwerk ist die »Histoire de la Gaule méridionale sous la domination des conquérants germains« (Par. 1836, 4 Bde.), das Bruchstück einer geplanten allgemeinen Literatur- und Kulturgeschichte Frankreichs. Die nach seinem Tod erschienenen Werke: »Histoire de la poésie provençale« (Par. 1846, 3 Bde.) und »Dante et les origines de la langue et de la littérature italienne« (das. 1854, 2 Bde.) beruhen auf seinen Vorlesungen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 356.
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