Faux-bourdon

[360] Faux-bourdon (franz., spr. fō burdóng, ital. Falso bordone, engl. Fa-burden), die aus dem noch ältern nordenglischen zweistimmigen Parallelgesang in Terzen oder Sexten (Gymel) spätestens im 14. Jahrh. herausgebildete, später auch nach Rom verpflanzte englische Manier, den Chorgesang mit Oberterzen und Obersexten zu begleiten, mit Anfang und Schluß der Melodieabschnitte in Quinte und Oktave. Später ging der Name auch auf schlichte vierstimmige Bearbeitungen des Chorals über. Auch nennt man die um einzelne Veränderungen der Tonhöhe bei den Interpunktionsstellen machende Vortragsweise des Psalmodierens Falso bordone.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 360.
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