[794] Fortiguerri (spr. -gwerri, Forteguerri, Fortinguerri, Fortiguerra), Niccolò, ital. Dichter, geb. 7. Nov. 1674 in Pistoja, gest. 17. Febr. 1735 in Rom, studierte in Pisa die Rechte, lebte sodann in Rom, begleitete den Legaten Zondari nach Spanien, kehrte 1703 zurück und erhielt von Clemens XI. den Titel eines Kämmerers, dann ein Kanonikat und endlich eine Prälatur. Sein berühmtestes Gedicht ist das satyrische Epos »Ricciardetto« (1725), das er unter dem Namen Niccolò Carteromaco schrieb. Wegen seiner Satire auf die Geistlichkeit erschien es erst nach des Verfassers Tod in Venedig (unter dem Druckort Paris 1738, 2 Bde., u. ö.; deutsch von Gries, Stuttg. 183133, 3 Bde.). Seine lyrischen und scherzhaften Gedichte sind jetzt vergessen. Vgl. F. Camici, Notizie della vita e delle opere di N. F. (Siena 1892); G. Zaccagnini in den »Studi di letteratura italiana«, Bd. 3 (Neap. 1901).