Frühlingssaft

[184] Frühlingssaft nennt man die wässerige, Zucker nebst kleinen Mengen von Säuren, Eiweißstoffen und Salzen enthaltende Flüssigkeit, die im Frühjahr aus Stämmen und Zweigen der Birken, Ahorne, Weißbuchen und des Weinstocks bei Verwundungen des Holzkörpers hervorquillt, oder mit der sich die ganze Oberfläche des Stumpfes in dieser Periode gefällter Bäume bedeckt, und die sich bei Offenhaltung der Wunde längere Zeit hindurch ergießt; sie wird in großen Quantitäten gesammelt und kann, wie bei der Birke zu Birkenwasser, beim Zuckerahorn zur Zuckergewinnung benutzt werden. Die Erscheinung (Tränen oder Bluten der Bäume) beginnt einige Tage vor der Belaubung und endigt mit deren Eintritt. Vgl. Bluten (der Pflanzen).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 184.
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