Frankierungsapparate

[841] Frankierungsapparate, Vorrichtungen zum Bedrucken der Postsendungen mit dem Frankostempel, um das Aufkleben von Briefmarken, von denen jährlich auf der Erde gegen 25 Milliarden verbraucht werden, entbehrlich zu machen. Meist werden einfache Handstempel benutzt, z. B. in Frankreich, wo die in Massen ausgelieferten Drucksachen, wenn das Porto bar bezahlt ist, mit dem Stempel »P« (payé) versehen werden. Der Stempel »Frei laut Ablösung« (s. Portobauschsumme) ersetzt auch einen Frankostempel. Mit dem 1900 in Christiania aufgestellten Frankierungsapparat, einem automatisch kassierenden Briefkasten, können Briefe mit 5 oder 10 Öre durch Einwerfen des entsprechenden Geldstückes frankiert werden. Die I. Baumannschen Frankostempelapparate zur Benutzung durch das Publikum haben sich nicht eingebürgert, die Versuche zur Feststellung des Portos durch Zählwerke der Briefstempelmaschinen sind noch nicht abgeschlossen. In gewissem Sinne gehören hierher auch die besonders in Berlin mit Erfolg eingeführten Postwertzeichenautomaten, die nach Einwurf eines Zehnpfennigstückes eine entsprechende Anzahl Postwertzeichen verausgaben. Der Abelsche Briefmarkenautomat enthält in Rollenform Marken zu 2,5 oder 10 Ps., der Postkartenautomat der Maschinenfabrik Sielaff eigenartig geschichtete Karten zu 2 oder 5 Pfennig.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 841.
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