Freikonservative

[69] Freikonservative, Name der gemäßigt konservativen Partei im preußischen Abgeordnetenhaus, die sich im deutschen Reichstag Deutsche Reichspartei (s. Reichspartei) nennt. Sie bildete sich nach dem Kriege von 1866, als die Mitglieder der bisherigen konservativen Partei im Abgeordnetenhaus, die Bismarcks äußere Politik, namentlich die Einverleibungen und die Gründung des Norddeutschen Bundes, sowie vorsichtige Reformen im Innern billigten, sich unter Führung des Grafen Bethusy-Hue von den Strengkonservativen trennten. Die neue Partei war die eigentliche Regierungspartei, weil sie in den meisten Fragen zum Ministerium stand; aus ihr gingen daher auch die Minister hervor, die Bismarck als Hauptstützen seiner neuen Richtung in das Ministerium berief: Achenbach, Friedenthal, Falk und Lucius. Sie zählte im Abgeordnetenhaus 59, dann 62 Mitglieder, sank jedoch bei den Landtagswahlen im Oktober 1898 auf 57, im November 1903 auf 53.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 69.
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