Fußball

[230] Fußball (engl. Football), ein altes, in England ganz allgemein geübtes Ballspiel. Man spielt es auf einem freien, ebenen Platz, der in einer Länge von mindestens 100 m und einer Breite von 60 m abgesteckt ist, und an dessen Schmalseiten einander genenüber je ein goal (»Mal«) errichtet ist, bestehend aus zwei Pfosten, die 10 Fuß über dem Boden durch eine Stange verbunden sind. Die Spieler bilden in der Zahl von je 11 zwei Parteien; man unterscheidet unter ihnen: in erster Reihe fünf Stürmer (forwards), deren Aufgabe es ist, das feindliche Mal anzugreifen, in zweiter Reihe drei Markmänner (half backs), denen die doppelte Bestimmung zufällt, Angriff und Verteidigung zu unterstützen, zuletzt zwei Malwächter (backs) und den Torwächter (goalkeeper), denen die Verteidigung des Goals obliegt. Der Torwächter allein darf den Ball (eine mit weichem Leder überzogene Ochsenblase) auch mit den Händen fangen und werfen, während die andern ihn nur mit den Füßen stoßen dürfen. Den Sieg erringt die Partei, der es gelingt, den Ball durch das feindliche Mal zu treiben (»ein Goal treten«). Eine andre Art des Fußballes ist das Rugby, bei dem der Ball auch mit den Händen aufgefangen und nach dem feindlichen Mal zu getragen werden darf. Neuerdings ist F. mit großem Erfolg auch in Deutschland eingeführt worden; fast jede größere Stadt besitzt jetzt einen oder mehrere Fußballklubs. Eine Schattenseite dieses nützlichen Bewegungsspieles bleibt es, daß Drängen, Stoßen und Ringen dabei unvermeidlich sind und im Eifer zuweilen Ausschreitungen begangen werden. Vgl. Heineken, Das Fußballspiel (Stuttg. 1898); Vassall, Der Fußballspieler (deutsch, Brem. 1893); Schnell, Handbuch der Ballspiele, 2. Teil: Das Fußballspiel (Leipz. 1900); Eberbach, Fußball (das. 1902); Koch, Die Geschichte des Fußballs im Altertum und in der Neuzeit (Berl. 1894); »Fußballregeln des Deutschen Fußball- und Kricketbundes« (das.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 230.
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