[211] Funkenfänger, Vorrichtungen an Schornsteinen, besonders von Lokomotiven und Lokomobilen zur Vermeidung von Feuersgefahr durch Zurückhaltung der vom Luftzuge mitgerissenen Funken. Die einfachsten F. sind über der Schornsteinöffnung angebrachte Siebe oder Drahthauben, die sich aber leicht verstopfen und, wenn sie engmaschig sind, störend auf den Luftzug zur Feuerung wirken, bei weiten Maschen jedoch viele kleine Funken hindurchgehen lassen. Sehr gebräuchlich sind Siebe oder Roste unterhalb des Schornsteins in der Rauchkammer, die auch wohl mit Vorrichtungen zum Abschütteln von anhaftenden Rußteilen versehen werden.
Die Abbildung zeigt einen F. mit Sieb, wie er unter andern bei Lokomotiven der preußischen Eisenbahnen zu finden ist. F. ohne Siebe sind 1853 zuerst von James in Anwendung gebracht und besonders in Amerika und Skandinavien verbreitet. Bei ihnen wird der Rauch vor dem Austritt gezwungen, sich in gekrümmten Bahnen zu bewegen, wobei die verhältnismäßig schweren Funken samt Flugasche und Ruß, durch die auftretende Zentrifugalkraft nach außen geschleudert, außerhalb des Bereiches des Rauchstromes niedersinken. Funkenlöscher löschen die in den Schornstein gelangenden brennenden Teile mittels eines Dampfstromes, der aus dem Kessel in die Vorrichtung eingeleitet wird. Diese wirkt demnach nur, solange reichlich Dampf im Kessel vorhanden ist, nicht aber während des Anfeuerns, wo gerade sehr leicht brennende Teile aus dem Schornstein ausgeworfen[211] werden. Vgl. Reimann, Apparate zur Verhinderung des Funkenauswurfs (in den »Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes«, Berl. 1884).