Sieb

[430] Sieb, Gerät zur Sonderung von Stoffen nach der Größe (Korn), auch zur Trennung von festen und flüssigen Körpern, besteht aus Geflechten oder Geweben von Eisen-, Messing- oder Holzdraht, Pferdehaaren (Haarsieb) etc., aus gelochten Platten, aus in einem Rahmen parallel nebeneinander befestigten Stäben u. dgl. Diese letztern Siebe werden schräg aufgestellt, so daß das aufgeworfene Material (Kies etc.) auf ihnen herabgleitet, wobei die feinern Teile hindurchfallen (Wurfsiebe). Befestigt man das S. in einem breiten Spanringe, so entsteht das Handsieb, das mit der Hand hin und her geschüttelt wird. Man unterscheidet bei größern, in Siebwerken gebräuchlichen Sieben ebene oder Plansiebe, die durch Schütteln in Tätigkeit gesetzt werden (Schüttelsiebe) und Zylinder- oder Trommelsiebe, bei denen das Siebgewebenetz die Umhüllung eines zylindrischen, kegelförmigen oder prismatischen Gestells bildet, das etwas schräg gelagert ist und durch Drehung um die geometrische Achse zur Wirkung kommt (Drehsiebe). Vielfach unterstützt man die Wirkung noch durch Flügel, die im Innern der Trommeln an einer sich drehenden Welle sitzen (Zentrifugalsiebe). Häufig befinden sich in einem Siebwerk mehrere Siebe über- oder ineinander, um mehrere Feinheitsabstufungen zu gewinnen; das Durchgegangene heißt Durchfall, das Zurückgebliebene Rückhalt. S. Mühlen, S. 216, und Tafel »Mühlen«, S. IV und V.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 430.
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